An der Seite von MdL Oliver Krauß übergaben der Vorsitzende des Apothekerverbandes Bonn/Rhein-Sieg, Dr. Markus Reiz aus Bornheim, und die Rheinbacher Apothekerin Almut Baron (vormals: Almut Kleine) dem Bundesgesundheitsminister und CDU-Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe am Montag, 07.08.2017, ein gemeinsames Schreiben. Darin fordern sie, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung auf hohem Niveau durch ortsnahe Apotheken gewährleistet bleibt. Sie appellieren an den Minister, in seinem bisherigen persönlichen Eintreten dafür nicht nachzulassen.
Zum Hintergrund: Die herkömmliche ortsnahe Versorgungsstruktur wird durch den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten akut bedroht. Ursächlich dafür ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes, das es Versandapotheken mit Sitz im Ausland ermöglicht, den Apothekenverkaufspreis in der Bundesrepublik zu unterlaufen. Damit einher geht, dass die bewährte Patientenversorgung infrage gestellt wird, denn der Versand der verschreibungspflichtigen Medikamente ist von den qualitativen Standards der bewährten Patientenversorgung vor Ort entbunden: Beratung, persönlicher Kontakt, genaue Abstimmung auf das Krankheitsbild, präzises Einhalten der Zeitfenster, individuelle Fürsorge mit punktgenauer Aufbereitung der Medikamente, unmittelbare Erreichbarkeit mit Notdienst „rund um die Uhr“.
Minister Hermann Gröhe dringt auf eine gesetzliche Behebung dieser Aushöhlung der Versorgungsstruktur, allerdings sieht es so aus, dass erst der neu gewählte Deutsche Bundestag nach der Wahl am 24. September zu einer Entscheidung kommt.
Die beiden Apotheker Dr. Markus Reiz und Almut Baron bestärkten den Minister in dem gemeinsamen Schreiben, in seinem Eintreten gegen die Wettbewerbsverzerrung zulasten der örtlichen Apotheken und zum Nachteil der Patienten nicht nachzulassen. Bei der Übergabe des Briefes am Rande einer Veranstaltung der Senioren Union in Sankt Augustin wurden sie dabei vom Landtagsabgeordneten Oliver Krauß unterstützt. Ihr Fazit: „Nicht zuletzt für unsere Versorgung im ländlichen Raum ist die Haltung des Ministers ein ermutigendes Signal. Uns war wichtig, Rückhalt dafür auszudrücken, die existenzielle Dringlichkeit konkret zu unterstreichen und auch die erheblichen Risiken einer Versandhandelsversorgung in diesem sensiblen, verschreibungspflichtigen Segment herauszustellen: Transportrisiken, Lagerbedingungen, mangelhafte Absprache oder Arzneimittelkriminalität.“
Empfehlen Sie uns!